Für das noch existierende Raumfachwerk der Mero-Halle im Spreepark Berlin - ein Relikt noch aus Zeiten des Kulturparks (1969-1989) - hat die Künstlerin Annett Zinsmeister ein begehbare Rauminstallationen entworfen, die zu einem dynamisch-prismatischen Raumerlebnis einladen. Die inszenierten Raumeinblicke basieren auf einer fotografischen Dokumentation, die Annett Zinsmeister im Rahmen ihrer Forschungsresidenz 2021/22 im Spreepark als Spurensuche entwickelte sowie einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Mero-System. Dieses streng modulare Raumfachwerk hat die Künstlerin (und Architektin) auf verschiedenen Ebenen visuell zerlegt und mittels experimenteller Versuchsreihen in zahlreichen Varianten neu zusammenfügt.

Die Installation MERO_VISION MRF SP war im September 2022 in der Mero-Halle im Spreepark zu erleben. Die Installation umschloss ein quadratisches Segment der Mero-Halle mit einem Panorama, das die vorhandene Architektur zu spiegeln und zugleich in eine neue, utopische Konstruktion zu überführen schien. Annett Zinsmeister entwickelte aus dem System und ihrer Dokumentation neuartige Module, die sie in komplexen Formationen neu kombiniert. Diese surrealen Konstruktionen spiegeln die Suche nach räumlichen Zusammenhängen in einem unübersichtlich gewordenen Kontext.

Mit MERO_VISION Exp. entwickelte Annett Zinsmeister 2023 eine wachsende und sich wandelnde ortsspezifische Rauminstallation. Die Mero-Halle liefert nicht nur den realen Ort, sondern auch das Material, aus dem die Künstlerin visuelle und ideelle Bausteine herausarbeitet, um damit neue Ansichten von fiktiven Räumen zu entwerfen. Es ist ein Spiel mit unserer Wahrnehmung an der Grenze zwischen räumlichen Fakten und visuellen Fiktionen, ein Spiel zwischen Innen und Außen, oben und unten, Fläche und Tiefe. Die Installation war vom 30.04. bis zum 29.05.2023 zu erleben.