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Bridges Spreepark

Iván Argote gestaltet ein Ensemble aus unterschiedlichen Brücken, die den Park u.a. mit der Insel hinter dem Riesenrad verbinden und über das Wasserbecken führen. Die aus Beton gefertigten Brücken basieren alle auf den gleichen Grundmaßen, werden aber unterschiedlich verformt und verfremdet. Manchmal scheint es, als würden sie mitten beim Überqueren innehalten, dann zu Ausblickspunkten werden oder ins Wasser eintauchen, um sogleich wiederaufzutauchen. Die Brücken dienen somit nicht nur der Überquerung eines Hindernisses und verbinden zwei Orte miteinander, sondern schaffen unerwartete Perspektiven und Erlebnisse.

Die Funktion der Brücke wird bei Iván Argote, der sich meistens mit der komplizierten wie vielschichtigen Verbindung von Menschen zu Systemen, zueinander und ihrer Umwelt beschäftigt, zu einem Symbol für Annäherung oder Verbindung, Kommunikation oder Kontemplation, eine politische oder soziale Geste. Die Werkserie Bridges Spreepark interpretiert den Begriff „Brücke“ gleichzeitig buchstäblich und metaphorisch: Sie überbrücken als architektonische Konstruktionen das Gelände und geben als eine Reihe von aufeinander bezogenen Skulpturen dem sozialpolitischen Sinnbild einen materiellen Ausdruck. Denn eine Brücke kann symbolisch und physisch gebaut werden, sie kann eine virtuelle oder tatsächliche Grenze markieren, ins Leere führen, Abgründe überspannen, eingerissen werden.

Das Besondere an dieser Arbeit Argotes besteht darin, dass beide Ebenen nebeneinander bestehen, aber erst durch die Spreepark-Besucher*innen aktiviert werden: Indem diese die Brücken betreten, treten die konkrete Nutzung und die metaphorische Idee in einen Dialog.